Was können wir tun?

Im Frühsommer berichten Vertreter der zuständigen Revierleitungen über die Sicherheitslage vor Ort. In dieser Woche werden die Bezirksbeiräte in Hedelfingen und Sillenbuch über die Polizeistatistik des Vorjahres informiert. Dass zu diesem Zeitpunkt die Erinnerung an ein schreckliches Gewaltverbrechen, das in der vorigen Woche in Riedenberg geschah, noch frisch ist, dürfte den Blick auf die Ermittlungs- und Aufklärungsarbeit der Polizei richten. Allerdings hat dieser tragische Fall keinerlei Bedeutung für die Sicherheit der Bevölkerung. Nach allem, was bisher bekannt wurde, handelt es sich um ein Familiendrama, und die Tat könnte mit einer psychischen Erkrankung des Tatverdächtigen zusammenhängen. Um solche Fälle geht es in lokalpolitischen Diskussionen über die Sicherheitslage vor Ort nicht. Sondern um Prävention, um Delikte, um deren Vermeidung man sich auch vor Ort bemühen kann. Was die Menschen besorgt, sind Einbrüche, Enkeltricks, Betrüger, die als falsche Handwerker oder Polizisten auftreten, Handtaschenraub auf offener Straße, sexuelle Übergriffe, Handel mit Rauschgift oder Exhibitionisten, die Kinder belästigen. Und generell Meldungen über Angriffe auf Polizisten oder Rettungskräfte, Versperren der Rettungsgasse, Handyvideos von Unfallopfern oder auch „nur“ Fahrerflucht. Alles deutliche Anzeichen für eine immer weiter voranschreitende Verrohung unserer Gesellschaft. Darüber wird viel und deutlich geklagt – zu Recht. Und gefordert, etwas dagegen zu tun. Wenn man nur wüsste, was. Offen darüber zu sprechen – in der Familie, mit Freunden, mit Nachbarn – und das Bewusstsein für Fehlentwicklungen zu schärfen, kann ein Anfang sein. Im präventiven Sinne.

Rundgeschaut … Die Seite 3 Kolumne aus dem WILIH … 16.5.2018