Das Rathaus hebt ab

Die unendliche Geschichte mit der Steinenbergschule geht in eine nächste Runde. Wann der Streit um den Schulstandort – zweifellos einer der attraktivsten in der Landeshauptstadt – zu einem Ende kommt, ist nach wie vor nicht abzusehen. Neuestes Kapitel in dem Trauerspiel ist ein Plan, den Stuttgarts Schulbürgermeisterin jetzt den Kommunalpolitikern vorlegt. Als „Mitteilungsvorlage”, was bedeutet: Ihr habt nichts zu entscheiden, wir machen das so! Eine Vorgehensweise, die rasant um sich greift. Durch ihre abgehobene Art zieht die Stadtverwaltung immer mehr Kritik auf sich. Auch im WILIH-Land mehren sich solche Fälle. Seien es die umstrittenen Hauptradrouten, für die sich die Verkehrsplaner unentwegt auf die Schulter klopfen, die aber am örtlichen Bedarf völlig vorbeigehen und aller Wahrscheinlichkeit nach zu Millionenschäden in Form ungenutzter Radstreifen führen werden. Oder sei es der am grünen Tisch mit Euro-Zeichen in der Brille geplante Ausbau des AWS-Betriebshofes in Wangen – fernab aller Gedanken an die Sorgen betroffener Anwohner. Oder jetzt die alle Wünsche des Stadtbezirkes ignorierende Interimsplanung für die Steinenbergschule in Hedelfingen. Wo erst im vorigen Jahr auf einer Einwohnerversammlung der OB seiner Fachbürgermeisterin die rasche Prüfung einer weiterführenden Schule ins Pflichtenheft diktiert und damit Erwartungen geweckt hat. Das ist protokolliert! Im Rathaus scheint man vergessen zu haben, dass Stuttgart nur in der Summe seiner Stadtteile eine Großstadt ist.

Rundgeschaut … Die Seite 3 Kolumne aus dem WILIH … 25.4.2018