LEGO®-Kunst bei Optiker Kalb: Fenster zur Welt der Steine

Stuttgart-Sillenbuch … „Vom Häuslebauen: davon versteht man was im Schwabenland. Aber wir können nicht nur mit großen Bausteinen umgehen, sondern auch mit den kleinen, bunten aus Dänemark.“ So tituliert sich der Verein „Schwabenstein 2×4“ auf seiner Webseite als Vereinigung junger und junggebliebener LEGO-Baumeister. Ein Ausschnitt ihrer Kunst ist momentan im Schaufenster der Optiker Kalb in Sillenbuch zu bestaunen. Noch bis zum 23. Februar zeigt Andreas Reikowski aus Rohracker dort einige seiner LEGO-Bauwerke.

Strenge Formen im Halbrund

Die ausgestellten Elemente könnten den Verdacht erwecken, hier werde eine neue Textur für die Kirchheimer Straße angeregt. Doch keine Sorge: Es handelt sich keineswegs um einen neuen städtebaulichen Vorschlag für die „Sillenbucher Meile“, sondern um Bauwerke im doppelten Sinne, die keinen Bezug zu ihrem vorübergehenden Standort an der Kirchheimer Straße 80 haben. Vielmehr handelt es sich um Baukunst mit innerem Wert. Denn: Zusammengesetzt ergäben Reikowskis acht LEGO-Kuben einen „über zwei Meter hohen Turm, durch den Murmeln klickern können“. Wie dies funktioniert, müsste man sich wohl vom Erbauer erklären lassen. Dem Betrachter fallen bei der Suche nach dem inneren Geheimnis der LEGO-Gebäude jedenfalls stets neue Details auf, die zum Staunen oder Schmunzeln Anlass bieten, mitunter eröffnen sich auch neue Rätsel. Komponiert hat das Ensemble Kalbs Dekorateurin nach eigenen Vorstellungen. Ihre Idee war es, die Kuben nicht in eine gerade Reihe zu stellen, sondern die Schaufensterbetrachter in einem lockeren Halbrund zu empfangen.

LEGO-Baumeister Andreas Reikowski (Jahrgang 1963) ist stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer des eingetragenen und nach eigenen Angaben „ersten gemeinnützigen Vereins für alle großen und kleinen Freunde der bunten Steine aus Dänemark“. Er selbst baut aber hauptsächlich in weiß. Farbe ins Spiel kommt bei seiner aktuellen Ausstellung in Sillenbuch vor allem durch das in rot gehaltene „Personal“, das die kleine LEGO-Stadt besucht, bevölkert, belustigt – wie auch immer, die Beurteilung sei dem Auge des Betrachters überlassen. Jedenfalls schauen sich Reikowskis Figuren mit scharfem Blick in Kalbs Schaufenster um, sie tragen nämlich Brillen. Damit seien sie der „optischen Umgebung“ angepasst, meint LEGO-Künstler Andreas Reikowski – quasi als Reminiszenz an die „freundlichen Gastgeber“ Martin und Rainer Kalb. Als deren Kunde ist Reikowski dankbar für die Gelegenheit, seine Kunst einem intreressierten Publikum ganz nahe zu bringen.

Erinnerungen werden wach

Für die Gebrüder Kalb ist die LEGO-Stadt in ihrem Schaufenster eine tägliche Freude. Nicht zuletzt, weil sie die beiden an ihre Kindheit erinnert, in der LEGO-Steine eine große Rolle spielten. Rainer Kalb weiß noch ganz genau, wie sein Vater Uwe Kalb, der Firmengründer, mit den wenigen Bausteinen, die man damals hatte, phantasievoll ständig neue LEGO-Bungalows kreierte. Wer auch gerne an seine LEGO-Zeit zurückdenkt, immer noch oder wieder mit LEGO baut oder die Steinkunst neu für sich entdeckt hat, der kann sich übrigens ganz in der Nähe mit den Schwabenstein-Mitgliedern austauschen. An jedem dritten Samstag im Monat treffen sich Vereinsmitglieder zum Stammtisch im SSB-Waldheim auf der Waldau (18 Uhr: Friedrich-Strobel-Weg 4-6). Der nächste ist am 17. Februar. Bei Optiker Kalb liegen auch Faltblätter aus, mit denen der Verein über sich uns seine aktuellen Termine informiert.

www.schwabenstein.com

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